DusK hat geschrieben:
woher hastn das überhaupt?
was meinst du mit zyl.abschaltung?
das mit dem ölverbrauch verstehe ich auch nicht ganz. meinst du ölverbrauch weniger, als die kolbenringer des 4ts NICHT abstreifen?
wenn ja: warum streichen die des 4ts dann weniger ab, als die des 2ts?
ist auf jeden fall ne ganzschön gewagte these, dass die 2ts damit schadstoffärmer wären.
Ich habe nicht behauptet, der Viertakter sei nicht sauberer geworden - ich will nur eine Lanze für den modernen Zweitakter brechen...
Mercury Optimax ist z.B. so eine bisher realisierte Umsetzung...
Ich habe mal Google bemüht, finde aber gerade nicht die sehr interessante Studie über die MÖGLICHKEITEN ( nicht zwingend Serienreife, aber man macht sich doch Gedanken darüber) die in der Forschung laufen. Über Zylinderabschaltung findest du hingegen Einiges im Internet, das ist gar nicht so weit hergeholt. Die Idee ist, dass man von z.B. 8 Zyl. 4 "abschaltet", wenn die gar nicht gebraucht werden ( Stadtverkehr, Tempomatbetrieb etc.) Das Abschalten darf man nicht so wörtlich nehmen - klar laufen die auch weiter mit, nur wird kein Kraftstoff eingespritzt. Das Problem ist dann der Pumpverlust - die vier Takte laufen genau so ab, nur ohne Kraftstoffeinspritzung und folglich auch ohne aktiven 3.Takt der Feuer unter dem Dach bringt und den Kolben runtertreibt. Wenn jetzt keiner den Kolben runterhaut, tritt sogar das Gegenteil ein - die anderen Vier müssen die faulen Kerle gegen den Verdichtungsdruck - welcher genau gleich aufgebaut wird - mitschleppen. Und das kostet Kraft. Abhilfe = Man hat keine Nockenwelle, sondern elektrisch angesteuerte Ventile, die man in diesem Betriebszustand offen lässt und so einen Durchzug ohne Widerstand herstellt

. Das andere Problem ist, dass die nichtbetriebenen Zyl. kalt werden und so Emmissionstechnisch ins Hintertreffen geraten. Auch muss beim Zweitakter die Schmierung nicht vergessen werden, es läuft ja nicht wie beim Viertakter automatisch über den Oelkreislauf...hier Vorteile, dort Nachteile... So nebenbei, die Idee der elektrischen Ventile ist, eine unendliche Möglichkeit an optimalen Öffnungs- und Schliesswinkeln anzubieten - ohne störende Drosselklappe im Ansaug. Das ist auch der Gedanke eines Flachschiebervergasers - ein möglichst rundes Loch bei Vollgas, welches nur durch einen schmalen Spalt für den Schieber beeinflusst wird - ein Rundschieber steht da schon störender herum...

Die klassische Drosselklappe will man schon lange weg haben...
das mit dem ölverbrauch verstehe ich auch nicht ganz. meinst du ölverbrauch weniger, als die kolbenringer des 4ts NICHT abstreifen?
Genau so

Beim Viertakter haben wir eine benetzte Laufbahn, welche von den Kolbenringen so gut wie möglich in Schach gehalten wird. Wenn ich aber eine Düse habe, die je nach Lastzustand eine genau definierte, notwendige Menge Oel an die Lauffläche nebelt, bleibt für den Kolbenring nichts mehr zum Abstreifen - folglich weniger Emmissionen. Die Oelmenge wird Systembedingt der Verbrennung zugeführt - was unterhalb des Kolbens eingesprüht wird, kommt über die Überströmer in den Brennraum - aber nur der unvermeidliche Anteil. Die Menge aber, welche die Kolbenringe beim Viertakt durchlassen, sind im Grunde genommen für`s Gesäss...Auch wird nur Luft angesaugt und der Kraftstoff - dem Diesel ähnlich - im genau richtigen Moment beigemischt. Wenn wir uns jetzt vorstellen, dass ein Zweitakter weniger bewegliche Teile hat die auch geschmiert werden müssen, schränken sich die Verlustquellen schon dadurch automatisch ein.
Ich finde, man tut dem Zweitakter unrecht und sollte ihm eine Chance geben. Deren Möglichkeiten sind viele - ob der schlussendlich zahlende Kunde das frisst, ist eine andere Sache. Die Skepis in der Diskussion hier beweist es eindrücklich...
Sespri