Umgebaut wurde:
CLS EVO Tour Kettenöler (ist ja klar

CLS Heat Heizgriffsystem
Brembo Radialbremspumpe RCS 19
Magura Hymec Hydraulische Kupplung
PVM Felgen
Lenkkopflager und Schwingenlagerung von Emil Schwarz überarbeitet
Power Comander V und Auto Tune von Micron Systems in Fürth
CLS EVO Tour
Durch den CLS EVO Tour Öler hat meine Kette mitlerwiele die 20 000 km überschritten, sie läuft trotz der miesen Qualität, der Regina Kette geschmeidig. Die Kette hatte schon ab Werk eine leichte ungleiche Längung, trotzdem funktioniert sie noch recht gut, bin mal gespannt, wie lange sie noch arbeitet. Ich habe vorsichtshalber schon einen neuen Kit liegen.
Der Schmierstoffverbrauch ist sehr niedrig, ich komme mit 80 ml Öl etwa 16 000 km weit. Das sorgt für ein relativ sauberes Mopped und wenig Arbeit. Ich wische alle 1500-2500 km der Kette mal mit einem öligen Lappen über die Laschen, fertig.
Nie wieder Spray.

CLS Heat
Das CLS Heat Heizgriffsystem ist von der Funktion was besonderes. Es passt die Heizleistung mit jedem °C Unterschied selbstständig an. Es heizt auch schon, bevor ich kalte Finger habe, mit einer Heizleistung, die ich nicht merke. So werden die Finger gar nicht erst klamm. Bei niedrigen Temperaturen werden die Griffe auch automatisch vorgeheizt.
So habe ich immer perfekt geschmeidig, warme Hände.
Brembo Radialbremspumpe RCS 19
Die Bremsen der Nuda gehören unbestritten zu den besten Serienbremsen überhaupt. Aber selbst hier kann man noch nachbessern. Die originale Brembo Radialbremspumpe habe ich durch eine RSC 19 aus dem gleichen Haus ersetzt. Die RCS 19 hat den Vorteil noch besser dosierbar zu sein und man kann sie noch verstellen. Entweder einen direkten oder einen etwas softeren Druckpunkt, je nach Wunsch oder Einsatzzweck.
Fazit: Besser zu dosieren als die Standardpumpe, so macht knackiges Bremsen noch mehr Spass.
Magura Hymec hydraulische Kupplung
Ein kleines Manko an der Nuda ist die etwas straffe Kupplung. Das mag kein Problem sein, wenn man ohne viel zu schalten unterwegs ist, bei einer artgerechten Gangart im Thüringer Wald oder der Fränkischen Schweiz bekommt man mit der Zeit aber Probleme mit den Sehnenscheiden.
Magura hat für die 800er BMW Reihe eine hydraulische Kupplung zum Nachrüsten gebaut. Die Magura Hymec. Die passt auch an die Husyvarna Nuda 900, da ja fast der selbe Motor verwendet wird.
Der Unterschied ist erheblich zu spüren, mit etwa 25% weniger Handkraft lässt sich die Kupplung leicht ziehen. Habe ich mir nach einer Stunde Kurvenhatz jeden Schaltvorgang zwei mal überlegt, ist das nun kein Thema mehr.
Fazit. Durch die Hymec sind auch lange sportliche Etappen und Touren für die Kupplungshand einfach zu überstehen.
PVM Felgen
Die PVM Räder, was soll ich sagen, die bringen es einfach. Sie reduzieren die ungedämpfte rotierende Masse um fast 5 kg. Das Händling verbessert sich spürbat. Ich sag immer es ist so als sind auf einmal 50 kg Gewicht weg.
Die Felgen kommen einbaufertig, nur die Bremsscheiben dran schrauben, Reifen aufziehen und los geht es.
Lagerumbau von Emil Schwarz
Ein Ärgernis bei der Nuda sind die verbauten Lager. Trotz der Tatsache, dass ich bei der Reinigung nie einen Hochdruckreiniger verwendet habe und auch nie bei gealzener Straße unterwegs war, sind nach nicht mal 10 000 km die Radlager kollabiert und nach etwa 14 000 km das Lenkkopflager, zweiteres war übrigens 4000 km nach dem Wechsel schon wieder am gammeln.
Ich hatte ja eigentlich Garantie auf die Radlager, habe mich aber entschlossen auf die originale „Qualität“ zu verzichten und lieber was gescheites, wie wir Franken sagen, einbauen zu lassen. Nach dem Wechsel von den originalen auf PVM Felgen hatte sich die Sache mit den Radlagern aber eh erledigt.
Nur das Lenkkopflager und das achsiale und radiale Spiel der Achse wollte ich noch beseitigen lassen.
Also habe ich mich zu Emil Schwarz aufgemacht. Herr Schwarz überarbeitet seit nun 35 Jahren Motorräder in Sachen Lagerung und ist unbestritten der Speziallist für solche Sachen.
Das eigentliche Problem, so Herr Schwarz, ist nicht das Lenkkopflager an sich, sondern der ovale Lagersitz.
Bei der Produktion wird das Lenkkopfrohr an den Rahmen verschweißt. Durch die thermische Belastung beim Schweißen verzieht sich das Rohr und ist nicht mehr rund, sondern oval. Hier sprechen wir von etwa einem 300-500stel mm an Ovalität.
Die Übedeckung der Lagerbuchse zum Lager, das bedeutet das Lager ist größer als die Bohrung, ist dann bei einem 10tel mm.
Das Lager wird also ab Werk in die Lagerbuchse gequetscht und ist in eine Richtung hin fest und lässt sich in die andere Richtung hin bewegen. Das sorgt immer für Unruhe im Lenkkopfbereich und das Motorrad hat nie eine genaue Linienführung und beim Bremsen bewegt sich die Gabel, dadurch, dass der Lenkkopf nicht stabil ist.
Ein weiteres Problem bei der Nuda ist, dass Kondenswasser an der Lenkkopfachse nicht entweichen kann und sich im unteren Verschluss des Lenkkopfes sammelt und das untere Lager dadurch im Wasser liegt und rostet.
Hier wurden in die Abdeckung 4 kleine Lüftungsbohrungen gesetzt. Jetzt kann die Feuchtigkeit entweichen.
Die Schwinge der Nuda hatte von Anfang an ein bemerkenswertes Achsialspiel. Man konnte die Schwinge spürbar auf der Achse hin und her bewegen. Das Spiel hier betrug 5 10tel mm.
Auch war ein radiales Spiel von 300 bzw. 400stel mm vorhanden.
Durch Anfertigung neuer Lagerbuchsen mit der Präzissionsschleifmaschiene, die auf das µ genau arbeitet wurde die Schwinge spielfrei gemacht. Bei der Gelegenheit kamen noch Schmiernippel in die Schwinge um das Abschmieren der Schwingenlager deutlich zu erleichtern.
Das Fahrgefühl nach der Überarbeitung ist, auch wenn es schwer zu Glauben ist, ein völlig anderes. Das Motorrad hat an Lenkpräzission absolut gewonnen. Die gewählte Linie wird vom Motorrad genaustens gehalten. Das wählen der Linie mit dem Blick funktioniert viel besser als vorher. Auch beim Bremsen merkt man die Überarbeitung des Lenkkopfes deutlich. Das Gefühl für das Vorderrad ist besser, man bekommt ein besseres Feedback von der Bremse und dem Rad.
Die Angaben des Spiels der Lager mag für einen Nichttechniker eher lächerlich erscheinen. Durch die langen Hebelwege sorgt das Lagerspiel in Lenkkopf und Achse aber für einiges an Bewegung im Motorrad.
Ich gestehe, eine so krasse Verbesserung der Lenkpräzission und des Geradeauslaufs hatte ich nicht erwartet.
Danke an Emil Schwarz für seine Erklärungen und seine Geduld bei meinen Fragen.
Fazit: Wer diese Überarbeitung einmal hatte wird sich hart tun bei einem neuen Motorrad jemals wieder darauf zu verzichten.
Power Comander V und Autotune
So, seit Donnerstag habe ich den PC V und die Autotune auch verbaut. Ich find es geil, im mittleren Drehzahlbereich ist sie kräftiger, spricht besser an. Von der Spitzenleistung her ist das eher unter vergessen abzuhaken.
Die Leistung ist von 96,9 PS ist sie auf 99,4 PS gestiegen (Am Hinterrad gemessen). Rechnet man da die 9% Verlustleistung rauf, kommt man auf etwa 108 PS an der Kurbelwelle.
Drehmoment (auch am Hinterrad) ist von 88,3 auf 90,6 gestiegen.
Für mich war das aber mal eine interessante Erfahrung, zu sehen was da passiert und was das so ausmacht, denn mit einem Power Comander hatte ich bisher keine Erfahrungen gemacht.
Bei meiner 1000er MZ hat ein neues Mapping deutlich mehr gebracht. Zusammen mit einem Paar SR Enschalldämpfern und etwas mehr Luft zum atmen waren das von 117 PS (Motor) auf 132 PS und von 98 Nm 115 Nm.
Die Werte zeigen, dass die Nuda ab Werk sehr gut abgestimmt wurde.
So das war es erst mal, nächste Jahr kommt noch das Fahrwerk mit dran und über den Winter noch die Sitzbank, die ist in der Kompfortversion einen Tick zu weich.