Vorstellung meiner ersten Husqvarna ca. 1999.......

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Viktor50
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Vorstellung meiner ersten Husqvarna ca. 1999.......

Beitrag von Viktor50 »

Hallo zusammen. Irgendwann zu dieser Zeit hat es angefangen. Da kaufte ich mir, als vollkommenes Greenhorn, eine Husqvarna WR360. Es hätte auch eine WR250 sein können, aber mobile und co gab es noch nicht und man musste das nehmen ,was damals die Käseblättchen im Anzeigenteil anboten. Ein oranges Mopped wäre es nie geworden,liegt das Herz sowieso bei italienischen Motorrädern. Deshalb empfinde ich persönlich die heutige Entwicklung von Husqvarna sehr schade. So wie man es verstehen kann, werden bei den orangen Moppeds fast nur die Dekore getauscht und das nennt sich dann Husqvarna.Wirklich Schade. Normalerweise vertrete ich die Meinung :Nicht Bewahrung der Asche, sondern weitertragen des Feuers.Aber wie man das verstehen kann ist fast alles von der orangen Firma auseinander gerissen worden. Fand es immer schön ,wenn man in anderen Husqvarnamodellen Bauteile von seinem eigenen Motorrad wieder entdeckte. Es war die Familie....und super starke Technik.Na ja, so wird es in einigen Jahren auch mit KTM Modellen sein, und es ist eben persönliches Pech ,wenn man das nicht kennt.Aber das ist im Grunde ein ganz anderes Thema, aber irgendwo will man ja mal über seinen Frust sprechen..... :cry: :D
Manchmal schreibe ich für die kleine Zeitung Motalia, die sich ausschließlich für Motorräder aus italienischer Produktion befasst.So wurde auch vor ca 15 Jahren ein Bericht verfasst über die WR360, so gut es damals als blutiger Anfänger ging .Im letzten Jahr wurde übrigens in der Zeitung mein Bericht über meine jetzige Husky (WRE125) veröffentlicht. Den hatte ich hier auch ins Forum gesetzt, im Grunde hagelte es nur Kritik,. Sachlich falsch usw. Keiner schrieb:Viki , das hast du gut gemacht :heba: Aber das ist im Grunde ein ganz anderes Thema, aber irgendwo will man ja mal über seinen Frust sprechen :-( :D
So, und hier nun Geschichtsunterricht vom Unwissenden:
Husqvarna WR 360
Mal ein anderes Mopped
Wir Männer sind schon arme Kerle, sind wir doch letztendlich immer auf der Suche nach neuem Spielzeug, ob es jetzt früher die Trix-Eisenbahn war, oder heute eine Husqvarna WR 360.Und hier die Story von einem blutigen Anfänger in der Szene.
Zuerst mal ein paar wohlklingende Fakten,Husky 360ccm,two stoke,51PS offen (im Brief steht 17),ca 115 Kilo Kampfgewicht,d.h. vollgetankt,super hochbeinig,Brembobremse vorne und hinten,BJ96,und dann dieses Ätzgeräuch vom Motor,dieses harte aggressive räng,räng,räng,einfach schönes Spielzeug.
Gekauft hab ich das Mopped im Spätherbst, nachmittags im Halbdunkel und hatte eigentlich alles gesehen, und zwar das der einzige Vorbesitzer das getan hat, wofür die Maschine gebaut ist, nämlich gnadenlos durchs Gelände hetzen.Die Maschine sah fertig aus, Sitzbankbezug und Kotflügel waren eingerissen, die Elektrik war komplett abgebaut und der nicht zulässige Kunststoffscheinwerfer war nur Attrappe.Alles war ziemlich ausgeblichen durch die ewigen Hochdruckreinigungsorgien. ,nur noch drei Monate Tüv und und und....aber da war die Probefahrt und immer wieder dieses aggressive Zweitaktgeräusch vom hochgezüchtetem 360ziger Motor mit Mikuniflachschiebervergaser,einer Auslaßsteuerung und Mischungsschmierung 1:50,praktisch wie früher.Die Probefahrt erfolgte ohne Licht, und er meinte, die Maschine wäre kurz übersetzt und das bedeutet für die Praxis,3.Gang,dann noch die richtige Drehzahl und den richtigen Grip am Stollen,ja dann geht das Mopped vorne hoch,einfach geil.
Während der Probefahrt mußte ich an Werner denken, als er mit der Gasbuddel und dem Radiator im Hänger mit seinem Mofa zu Eckart an die Baustelle gefahren ist und vom Chopper geträumt hat. Irgendwie waren da Parallelen, aber mein Traum sollte Wirklichkeit werden, und so hab ich das Mopped gekauft.Ok ,da war noch die kleine Beule in der Felge ,und wo war eigentlich die Kettenabdeckung.Na ja für einen Tüv-Termin braucht man das eben.,aber das war jetzt egal...
Zu Hause angefangen das neue Spielzeug duchzusehen.Da sind z.B.die Kettenführungen und Rollen aus Kuststoff. Die Teile waren arg ramponiert, aber die Lager sind handelsübliche SKF-Teile.Oder die 4 Abschmierpunkte für das gute Showa Federbein (Hub 320)und Schwingenlagerung. Um die Schwinge abzuschmieren muß das Federbein aber zumindest gelöst werden. Die Schwinge selber ist ein superdickes Aluteil.Die hintere Felge (18 Zoll) ist von Exel,noch nie gehört,aber ich glaub die hat ewiges Leben.Die hinteren Radlager waren defekt,aber auch handelsüblich,Links und Rechts ist alles mit Simmeringen sauber gedichtet.Für die Abschlussmutter zu lösen braucht man allerdings ein Spezialwekzeug..Die Bereifung kann zwischen 120 und 140/80-18 liegen,ein Luftdruck von nur 0,8-0,9 wird empfohlen. Die Antriebskette ist eine ellenlange 520ziger O-Ringkette.
Dank Schnellverschluss kann man die Sitzbank sofort abnehmen,der riesige auswaschbare Schaumstoffluftfilter lacht sofort an.Der 8 –Liter-Kunststofftank wird mit einer Schraube zentral gesichert und ist danach sofort abnehmbar.Acht Liter ist natürlich wenig und wird irgendwann in den Pyrenäen für Probleme sorgen.Der Hauptrahmen ist aus Stahlrohr,aber der hintere Hilfsrahmen ist aus Aluminium.und angeschraubt.Dort kann man erstaunt beobachten wie die stabile Kunststoffsitzbank sich stellenweise langsam in das Alu eingearbeitet hat.Aber das ist kein Problem,so versteht sich doch mein Kumpel Köbes in der seltenen Kunst des Aluschweissens.Der Seitenständer ist ellenlang und wird um 180 Grad enigeklappt.
Der Vorderteil des Spielzeugs besteht hauptsächlich aus einer Marzocchi Magnum,der Name ist wohl da Programm,Durchmesser 45 ,Hub 305 und jede Menge Einstellmöglichkeit aber vorerst bloß nich an die Knöppe spielen.Die Felge ist wieder von Exel,Reifengrösse 90/90-21,den Tachoantrieb kennt man von Ducati.Der Vorbesitzer hat schon wohlweislich Faltenbälge montiert und das ist auch gut so wenn man die tiefen Verletzungen im Alu der Tauchrohre durch Steinschlag sieht.
Bei diesem Baujahr war eine normale Gabel eingebaut und keine Abseitdaun.
Der Motor ist selbstverständlich wassergekühlt und so gibt es auch eine kleine Wasserpumpe,die montagefreundlich, und so zur Freude aller ,mit einem O-Ring gedichtet wird.Ein Schauloch für den Ölstand gibt es auch, und der kleine Motordeckel von der Lima ist so leicht, ich denk der ist aus Magnesium.Ankicken ist ein eigenes Thema, muß das Spielzeug doch dafür auf den Seitenständer gestellt werden und dann sich selber auf die Fußrasten.Jetzt muß beherzt,kraftvoll,andere würden brutal sagen,auf jedenfall getreten werden,denn die Kompression ist einer der Härtesten.Zweimal,Dreimal und da ist wieder dieses Geräusch,.....aber das Gefühl sagt anschieben wird nicht möglich sein,wollen wir mit dem Ankicken immer das Beste hoffen,lieber Leser....
Jedenfalls hab ich dann über Wochen alles repariert, gewartet und wieder schön gemacht, Z.B. das Tankdekor erneuert, kostet dieses doch schlappe 140 DM. ,alle Achtung.
Und dann kam die Langersehnte erste Ausfahrt übers Feld.Nach dem Ankicken erst mal einige Zeit warmlaufen lassen so steht es auch in der Betriebsanleitung.Stichwort Betriebsanleitung ,ist diese doch wirklich ein halber Reparaturleitfaden und natürlich wie wir das von unseren Italienern kennen wieder von einem Laien ins deutsche übersetzt worden.Dafür gibt es keinen Ersatzteikatalog für das Modell.Auf die Frage wie die Ersatzteilbestellung denn da ohne gehen soll meinte mein Händler (Moto Rumpf in Kölle),du sagst mir was du brauchst und ich schick dir das dann,italia....Jetzt muß ich wohl feststellen das die wesentlichen Teile von Baujahr zu Baujahr gleich wirken,da wird dann vollmundig von dem neuen 2000der Modell gesprochen aber in Wirklichkeit ist das alles kompatibel untereinander und meistens nur einige Kunststoffverkleidungen verändert worden.Auf jedenfall war der erste Ausritt super und da ist ein kleiner Sprunghügel und ich konnte beruhigt merken wie das Fahrwerk alles wegsteckt. ,einfach geil.Jedenfalls ist die Husky tierisch laut und man fragt sich wie das beim TÜV gehen soll,und da sind wir beim Thema vom Anfang ,blutiger Anfänger.Aus der Erfahrung die ich jetzt habe würde ich eine Crossmaschine so nicht mehr kaufen.Die Husky steht jetzt schön da für im Gelände rumzuheitzen,aber zum TÜV brauch ich nicht hin müßte doch zuerst die ganze Elektrik repariert und angebaut werden. Und dann vorne die Bremsscheibe...bin ich aber jetzt schon bei einem Preis von ca 4500DM.Und eigentlich weiß man ja noch nicht wie der Motor nun wirklich ist,d.h. ob er hält,denn wie gesagt der Vorbesitzer war ein echter Crosser und die Maschinen haben dann schon einiges gesehen.Dann ist man schnell an dem Preis den man für ein Auslaufmodell mit Tageszulassung zahlen muß,den Ärger nicht eingerechnet.Ich glaube man muß bei einem Kauf von diesen Mopeds lange auf das berühmte Schnäppchen warten oder sich einfach damit abfinden relativ neu und somit teuer zu kaufen, leider auch dann, wenn man das Gerät nur so ab und zu nutzen will. (wie gesagt 1999.....).Auf jedenfall ,das mit der Lautstärke dürfte wohl noch die einfachste Übung sein,für den Auspuff gibt es dann so ein Stopfmaterial das aussieht wie Stahlwolle aus Plastik.,das gibt es beim Crosshändler als Verschleißteil.
So werden wir jedenfalls im nächsten Sommer mit ein paar Jungs und Mädels,Enduros, mit Kind, Kegel und Grill zu einer Crossstrecke ganz in der Nähe(Belgien, Bilstain) hinfahren, zum spielen.

So, das war es, 1999 oder 1998? Bin die Husky ein paar Jahre gefahren, tolles Teil, toller Motor, aber wenn man nicht so oft fährt, dann ist eine 125ziger vielleicht die bessere Wahl...., ok, bis später , Viki :wink:
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