ich musste an meiner Svartpilen 401 das Ventilspiel überprüfen und ich dachte ich zeige euch davon mal ein bisschen was ;)
Sie hat jetzt knapp 13800km auf der Uhr und Ventilspiel ist eigentlich erst bei 15000km dran aber jetzt passen bei mir in der Tiefgarage die Umgebungsbedinungen also ran.

Erstmal muss das ganze Gerödel wie Sitzbank, Gepäckträger, Seitenteile und Tank runter. Ohne Seitenteile und Tankabdeckung sieht das ganze dann schon mal so aus:
Der Tank hat sich etwas gewehrt weil die hintere Schraube, zur Sitzbank hin, wohl mit einem Schlagschrauber montiert wurde

Ansonsten ist die Demontage recht einfach, 3 Schrauben und einen Stecker Abziehen und noch die Abgang Seite vom Benzinfilter entriegeln und abziehen. Aus dem Benzin Filter kann auch noch etwas Kraftstoff auslaufen .
Ohne Tank hat man dann den Blick auf den Ventildeckel:
Etwas siffig auf dem Deckel und auch staubig/Sandig. Kommt man beim Putzen eben nicht wirklich dran

Dann erstmal die Kerze raus. Die muss eh raus weil man sonst den Motor gegen Kompression dreht und wahrscheinlich nie den OT findet. Außerdem muss die Kerze bei 15000km Service sowieso mit ersetzt werden. Dafür macht sich ein Zündkerzenschlüssel mit Gelenk sehr gut, der Kerzenschacht ist schon sehr tief. Der Kerzenstecker sitzt aber auch ´Bombenfest und im ersten Moment denkt man etwas stimme nicht.
Kerzenbild ist vollkommen ok. Übrigens Elektrodenabstand von 1mm laut Handbuch. Verbaut war Bosch und neu rein gekommen ist NGK Iridium

Der Ventildeckel hat sich ganz schön gewehrt bei der Demontage. Es ist halt einfach ziemlich fummelig mit all den Schläuchen und Kabeln. Nur die Ruhe, an einer Stelle geht es dann. Dann offenbart sich der Blick auf die Nockenwellen.
Zum einstellen des Zünd OT empfiehlt das WHB den höchsten Gang einzulegen und durch die Drehung des Hinterrades den Motor auf die richtigen Einstellmarkierungen zu bringen. Eine Einstellmarkierung sieht man auf dem Rotor der Lima wenn man die Abdeckschraube am Motor öffnet.
An den Nockenwellenrädern müssen die Markierungen mit der Dichtfläche des Ventildeckels fluchten. Und das "T " muss orthogonal dazu stehen.
Die Blattlehre zwischen den Kipphebel unter der Nocke und den Ventilshim zu fummeln ist echt Nerven aufreibend aber mit viel Geduld geht es.

Am Ende war alles im Tolleranzbereich und ich musste nichts einstellen.
An den Auslassventilen zwischen 0,15 und 0,20 kalt. 0,15 ging rein der obere Wert nicht.
Und beim Einlass zwischen 0,10 und 0,15 kalt. Ebenso der untere ja der obere nicht.
Damit habe ich zwar nicht gerechnet und habe den Shimsatz ganz umsonst erworben aber dennoch gut zu wissen das alles i.O. ist

Dann alles flux wieder zusammen gebaut. Der Ventildeckel ist wieder fummelig und man muss auf den richtigen Sitz der Dichtung achten aber
alles machbar. Leichten Auftrag von Dichtmittel an den Flächen bei den Nockenwellenrädern nicht vergessen sonst kann sie dort Öl heraus drücken. Ein bisschen nervig ist auch das verbinden der Kraftstoffleitung mit dem Benzin Filter aber es geht am Ende auch. Schnurrend springt sie dann wieder an.
Alles in allem könne die Leute aus Mattinghofen schon Motoren bauen. Sind zwar immer mal wieder Ecken die dran die recht fummelig sind und ich so von anderen Herstellern nicht kenne aber so ist es nun mal gebaut. Die meisten bringen die Kisten wohl eh zum Händler. Sollen die sich doch die Figur brechen
Beste Grüße
Benzol