Da ich es diesmal mit weniger Aufwand wollte, keine Entfernungsmessung per Tachoabgriff und keine Einstellmöglichkeit per App benötige, verwende ich keinen Rehoiler (Das hier war ich: https://www.rehtronik.de/Einbauberichte/KTM690.pdf ) sondern einen Saueröler. Um mir die Bestellung der Einzelteile zu ersparen, kaufte ich vom Entwickler einen fertigen für 50€ (nur die Elektronik betriebsfertig im Gegäuse)
Im Prinzip funktionieren die meisten elektronischen Kettenöler gleich. Ein Impulsgeber IC NE-555 für 1,15€ gibt Impulse an eine Pumpe. Ein paar Elektronikbauteile ermöglichen die Einstellung verschiedener Impulsanzahlen pro Zeiteinheit, was letztendlich die Fördermenge ausmacht. Den Lastteil übernimmt ein einfaches Relais oder ein Transistor.
Eine Abschaltung an der Ampel wäre über eine einfache Invertierung des abgegriffenen Signals der Leerlaufkontrollanzeige möglich. Eine Anpassung an die tatsächlich gefahrenen Kilometer / Geschwindigkeit ist für einen Straßenfahrer sinnvoll für eine Enduro aber unnötig. Ich stelle die Ölmenge einfach auf meine Durchschnittsgeschwindigkeit ein und kann per Schalter die Fördermenge zweistufig erhöhen. Normal, Regen und Gelände.
Das Werkzeugfach bietet sich für den Einbau des Ölers an. Die Elektronik kommt unter die Sitzbank. Mit etwas mehr Aufwand kann man den Tank und die Pumpe an anderen Stellen einbauen und behält das Werkzeugfach fürs Werkzeug.(Siehe meinen Beitrag vom Rehoiler)
Der Tank stammt aus dem Modellbau. Der rote Strich zeigt die Entlüftungsleitung welche oben neben dem Zündschloss endet.

Das grüne ist die Befüllleitung mit seinem Verschluss, blau. Die gelbe Leitung geht zur Pumpe (Ölpumpe aus einem Roller wurde mit einem Gummipuffer montiert). Die violette Leitung geht zur Kettenführung.

Ein wasserdichter Stecker für die Ölpumpe kostet 8€. Eine einfache Wasserablaufbohrung reicht auch.

An meiner KTM und meiner Beta habe ich verschiedene Ölzuführungen getestet, am Ritzel ein- und zweiseitig, am Kettenblatt ein- und zweiseitig., sowie in der Kettenführung von unten und von oben. Letzteres hat sich am besten bewährt. Kein Gestrüpp kann die Ölauslasskanüle verbiegen. Die Kanüle ist beim Wechsel des Ritzels nicht im Weg. Sie wird beim Zurückschieben des Bikes nicht zugeschoben. Das Öl verteilt sich so wie es sein soll. Es tropft auf die Rollen der Kette. Durch den Anpressdruck der Zahnräder wird es nach links und rechts verdrängt. Genau da soll es hin.


Befüllt wird das System mit einer Spritze.

Mein elektronisches Kettenölersystem hat mich 97,99€ gekostet.
Das Ganze geht noch etwas günstiger:
2m Polyurethan Schlauch 2x3mm 1,4€
1m Gummischlauch 3x6mm 1,26€
1 Ölpumpe Dollorto PLE 36,13€
1 Tank 8€
2m Doppellitze 0,75 1,2€
1 Impulsgeberschaltungsbausatz von Velleman 5,97€
1 Gehäuse 1,3€
1 Schalter ein/aus/ein 0,92€
2 Wiederstände 0,28€
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56,46€
Gruß, Peter