510er Nockenwellen Lagerschale

[PS Teufel]

Servus,

ich hab gerade meine Ventile gecheckt, so weit so gut haben alle Spiel im Normbereich.
Leider bemerkte ich das die Ventilkopfschrauben zu fest angezogen waren, auf einer Seite kam mir beim aufschrauben jetzt das Gewinde entgegen, klasse ne?!

Ich wollte jetzt nun eine neue Lagerschale bestellen, leider kann ich im Teilekatalog nichts finden, bzw. kann man diese nur komplett als Satz bestellen, was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann...

Ich kenne den genauen Namen des Bauteils leider nicht, aber es fixiert die Nockenwelle und dient eben als obere Lagerschale und wird mit 2 Schrauben befestigt. In der mitte ist eben das Gewinde des Ventilkopfs.

Es geht hier um ne 510er SMR Bj. 08

Kann mir da jemand helfen?

[kingz]

Du meinst die Lagerböcke für die Nockenwelle

Ruf halt mal beim Händler, Zupin oder so an. Gut möglich dass es die nicht einzeln gibt. Oder versuch halt das Gewinde irgendwie zu retten oder was neues rein zu machen

[PS Teufel]

Ganz genau, die meine ich.

[DHX_77]

Schau mal hier rein, die Dinger brechen auch ganz gerne mal.... da gab es Ersatz in gefräster Form... ZUPIN weis da mehr...

Grüße...

[PS Teufel]

Merci!

Ich werd trotzdessen mal probieren ob mir mein Händler ein Helicoilgewinde einsetzen kann.
Trotzdessen ruf ich morgen mal bei Zupin an und werde mich erkundigen obs die gefrästen Böcke noch gibt und was
die für die Teile an Schotter haben wollen

[ZiD!]

Ich hab gerade mal nach so'nem Helicoil Gewinde gegooglet. Muss man dafür das "Loch" aufbohren? Welche Vorteile hat das dann?Weil...dann kann ich ja gleich das Gewinde nachschneiden oder wenns nich geht, größer schneiden. So oder so brauch ich rund herum ja bissl Material.....

[Huskyschrauber]

Denke mal das es ne 8er Schraube ist. Das nächst-Größere ist also 8, bohrt man 7.2. Dann musste noch gräßer aufsenken weil glaube zylinderkopf. Und dann hast du immernoch ein Gewinde aus Alu.
Ein Helicoil hält mehr aus als ein reines Gewinde im Alu.

[sespri]

Denke mal das es ne 8er Schraube ist. Das nächst-Größere ist also 8, bohrt man 7.2.

8 x 0.8 = 6.4...meines Wissens immer noch die Faustformel Standardumrechnung bis 8mm. Bin die letzen 40 Jahre gut damit gefahren. 7.2 erscheint mir arg weit...

[Huskyschrauber]

Ist ja Wumpe.....ich mein ich hab damals nach Hoffmann-Tabelle immer mit 7,2 gebohrt...aber wie gesagt...hier eigentlich Wumpe. Der Kopf der Schraube ist das Problem.

[sespri]

Was hat der Kopf der Schraube mit dem Problem zu tun? Wenn eine Mutter auf einem Stehbolzen durchdreht, nehme ich einen neuen Stehbolzen und/oder eine neue Mutter. Wenn der Kopf einer Schraube rund ist, eine neue Schraube.

Wenn mir aber eine gesunde Schraube wegen zu viel Kraftaufwand das Gewinde aus dem Alu zieht, muss ich entweder das Gewinde im Alu mittels Einsatz retten oder die nächstgrössere Schraube verwenden. Ein ausgerissenes M8 Gewinde mit 7.2 aufbohren und neu schneiden ist zwecklos - hat ja null Fleisch dran...

[Huskyschrauber]

Wenn der kopf der Schraube versenkt ist...wird ne Inbus sein. Hat ndd jeder nen Zapfensenker daheim

[sespri]

...hier ist vom ausgerissenen Gewinde die Rede - und nicht von der Kopfform der Schraube...

Naja, egal...

[Huskyschrauber]

Wenn ich ein größeres Gewinde bohre brauch ich ne größere Schraube. Und die hat nunmal nen größeren Kopf.

[sespri]

Ok, jetzt weiss ich, auf was Du hinauswillst...

[bastel]

... in den Lagerböcken ist ein M6 Gewinde, ist dieses heraus gerissen war wohl rohe Gewalt im Einsatz, ist doch keine Hinterradachse. Verbaut werden dort vier Schrauben mit Schaft. Diese vier Schrauben positionieren den Ventildeckel und sorgen durch den im Durchmesser größerem Schaft für eine definierte Vorspannung der Ventildeckeldichtung. Mit einem Drahtgewindeeinsatz sollte der Lagerbock wieder repariert werden können, Gewinde endet auf der Lageraußenschale der Nockenwelle, also quasi ein Sackloch. Drahtgewindeeinsätze benötigen nur wenig mehr Platz als das Gewinde zuvor, bei M6 wird ein Kernloch von 6,3mm gebohrt und ca. ein Gewinde M7,3 geschnitten. In dieses wird der Drahtgewindeeinsatz eingedreht und es entsteht wieder ein M6 Gewinde. Es gehört aber etwas Erfahrung zum Einbringen von Drahtgewindeeinsätzen. Gewinde in Alu werden an höher belasteten Bauteilen gerne mit den Drahtgewindeeinsätzen versehen, die so optimierten Gewinde sind belastbarer.

Für M8 wird ein Kernloch von 6,8mm gebohrt.

[sespri]

... bei M6 wird ein Kernloch von 6,3mm gebohrt und ca. ein Gewinde M7,3 geschnitten.

Wird immer besser...

Für M8 wird ein Kernloch von 6,8mm gebohrt.

...und dann bei Raumtemperatur von 20°C noch ausgerieben...

Quatsch!! Sechseinhalber ansetzen, rein damit, Gewinde schneiden und ab auf die Piste...

Geht einer in ein Geschäft und verlangt einen 3er und 5er Bohrer um ein 8er Loch zu bohren. Sagt der Verkäufer " Nehmen Sie doch zwei 4er, dann müssen Sie nicht umspannen"...

Wünsche allen einen erfolgreichen Tag...

[Huskyschrauber]

Genormt ist M7,3 jedenfalls nicht mehr :)

[bastel]

... das hat nichts mit genormt oder nicht zu tun. Drahtgewindeeinsätze sind Reparatursätze um ein bestehende Gewindegröße wieder her zu stellen. Ist z.B. ein M6 ausgerissen geht es darum, ein sauberes Kernloch zu bohren. Muss somit also größer als 6mm sein, in diesem Fall 6,3mm. Der nächste wichtige Punkt ist, das zu schneidene Gewinde soll im Außendurchmesser nicht viel größer als das bisherige sein aber der Draht benötigt eben Platz, deshalb ein Gewinde mit 7,3mm. Nun wird der Drahtgewindeeinsatz eingedreht, der hat im verbauten Zustand 7,3mm außen und innen 5mm. 5mm deshalb weil M6 ja ein Kernloch von 5mm hat. Der Drahtgewindeeinsatz macht nichts anderes als den Raum zwischen 7,3mm und 5mm zu füllen, dies mit einer Steigung von 1mm und die Flankenspitzen für das M6 Gewinde wieder her zu stellen. Das ist schon der ganze Zauber einer landläufig als Helicoileinsatz benannten Gewindereparatur. Bei diesen Reparatursätzen sind immer ein passender Kernlochbohrer und Gewindebohrer für die Drahtgewindeeinsätze dabei. Der Vorteil des Ganzen, in Alu halten mit Drahtgewindeeinsätzen optimierte Gewinde mehr aus, deshalb wird dieses auch gerne bei belasteten Gewinden ab Werk so gemacht. Im Reparaturbereich kann mit nicht viel größerem Platzbedarf das bisherige Gewinde wieder hergestellt werden. Hat den Vorteil, wie z.B. in diesem Fall, die speziellen Schrauben der Ventilhaubenbefestigung können wieder verwendet werden. Ansonsten müsste man, wenn man in den Nockenwellenlagerbock ein M8 Gewinde schneidet, ja erst eine Ventildeckelschraube mit M8 herstellen.

[sespri]

Hatte nur die grössere Schraube vor Augen und nicht die Thematik eines Gewindeeinsatzes.


Bitte untertänigst um Verzeihung...

[PS Teufel]

So, Lagerbock ausgebaut, zum Händler gebracht.
Lagerbock wurde aufgebohrt und mit Helicoileinsatz versehen. Kosten = 46 € - Arbeitsaufwand halber Tag
Ventilraum von Spänen befreit und gespült, Lagerbock wieder mit 12nm angezogen und Ventildeckel mal mit 8nm angezogen.

Ziemlich günstig davon gekommen, wenn man bedenkt, dass der schlimmste Fall in Richtung 1400.- gegangen wäre. Wobei natürlich ein Tauschmotor in der selben Preislage liegen würde.

Zu den Ventilen:

Nach 65 Stunden auf der Straße und 5 Stunden auf der Strecke haben die Ventile immer noch das vorgegebene Spiel.