Bilboo hat geschrieben:Und ich bin so dumm und erwarte mir hier eine antwort

Eine verbindliche Antwort zu geben ist auch nicht so leicht. Das hat zum einen den Grund, dass man bei einem Gebrauchtkauf nicht weiss wie der Vorgänger damit umgegangen ist. So gesehen hat der Tuller in diesem Fall zu 100% Recht, auch wenn sein zynischer Holzhammerschreibstil oft über das Ziel hinausschiesst.
Mit meiner 95er TE hatte ich bis zum Weiterverkauf keinerlei Probleme.
Die 570 SMR habe ich wohl mit einem latent vorhandenen KW-Lagerproblem gekauft. Als ich vor der an und für sich gepflegten Maschine gestanden bin, hat es mir die Sicherungen rausgeknallt und der "will-haben-Effekt" hat halt Überhand gewonnen. Naja, Schwamm drüber, - ich habe die Maschine dann neu aufgebaut und penibelst genau auf Massgenauigkeit und Sorgfalt geachtet. Z.B. der Rundlauf der Kurbelwelle ist mit Null abweichung und nicht mit bis zu 0.02mm laut WHB. Ein befreundeter Feinmechanikermeister, der selber Husky`s hat, hat das für mich erledigt.
Den Pleuelzapfen und Kolbenbolzen habe ich, auch bei einem Spezi, Microverdichten lassen. Ich habe die KW, Pleuel und Kolben zusammen nach einem bestimmten Messverfahren auf Auswuchtung und Masseverteilung ausgewogen, etc etc....
Zum bedienen des Fahrzeugs im
ALLTAG( nicht Rennbetrieb!) möchte ich generell ein paar Worte verlieren. Ferdinand Porsche soll mal gesagt haben " Ein perfekter Rennwagen fährt als erster übers Ziel und fällt dann in seine Einzelteile auseinander". Wie gesagt, für eine Rennmaschine im Wettbewerb, im Normalgebrauch sollten andere Kriterien im Vordergrund stehen.
Wieso nicht nach dem Start ein paar Sekunden warten bis sich der Oelkreislauf in Schwung gebracht hat? Auch das anschliessende Einlegen des ersten Ganges kann man durch sanftes Niederdrücken der linken Fussspitze bewerkstelligen. Es ist weiss Gott nicht notwendig, den Fuss von der Raste zu nehmen und den Fuss auf den Hebel krachen zu lassen.
Auch sehe ich nicht ein, wieso man ohne Kupplung schalten sollte. Sätze wie " Vor der Kurve steppe ich immer gleich zwei Gänge ohne Kupplung runter" lassen mir die Haare zu Berge stehen. Wozu denn? Um eine zehntel Sekunde früher an der Ampel zu stehen?
Klar geht das, habe ich auch schon gemacht, aber man merkt, dass die Mechanik leidet.
Auch wenn der Motor bei 30°C im Stossverkehr leidet, wenn der Weg wieder frei ist, im ersten Kilometer den Motor rund drehen lassen bis er sich wieder angepasst hat. Passende Gänge wählen damit er nicht auf der Kette hackt. Kupplung antippen und lösen und nicht jedesmal schnalzen lassen, wieso beim Abstellen der Maschine diese in den Seitenständer fallen lassen bis er krumm wie ein Banane ist?..etc.
Gut möglich, dass ein japanisches Grossserienprodukt weniger empfindlich ist, aber das können wir nicht ändern.
Aber mit Sachverstand bewegt, kann man durchaus Schnell und Materialschonend unterwegs sein. Und wenn doch was kaputtgeht, dann ist es halt so, eine Niete kann man immer ziehen. Und zu guter Letzt,
für den den es trifft sicher ein schwacher Trost, aber wenn alles im Leben ewig halten würde, wären wir alle arbeitlos....
Sespri