Husqvarna - Forum

Hey Leute!
Wollte mal das Thema mögliche Schadensarten bei Kompressionsverlust starten.

Habe ein Motor mit sage und schreibe 2 Bar Kompression (bei orgeln mit offener Drossel) statt 14 Bar (funktionierender Motor).
Der Motorschaden ging einher mit erheblicher Kraftstoffaufnahme im Öl und der Diagnose eines Kolbenschadens (Verbesserung der Werte bei Öl- Zugabe im Brennraum).
Habe den Motor aus Interesse mal auf gemacht mit der Erwartung einen kapitalen Schaden zu sehen. Doch man sieht eigentlich nichts! Der Zylinder hat keine Riefen der Kolben sieht auch noch in Ordnung aus (nicht schlechter als die drei anderen des 600ccm Vierzylinders) - aufgefallen ist, dass der obere Kolbenring zwar noch beweglich aber quasi saugend (Analogie zur Fühlerlehre) in seiner Nut ist. Auf den anderen Zylindern geht es leichter - diese sind locker.
Die Ventile sind ebenfalls in Ordnung außerdem lässt der Kraftstoff im Öl und der Test mit Öl im Brennraum ja auf Kolbendefekt schließen.

Welche möglichen Schadensarten können denn zu so erheblichem Verlust der Kompression führen? (Nicht nur mein Motor sondern generell)

Grüße!

Ich schraub jetzt seid 20 Jahren ziemlich intensiv an Motoren aller Art...

Eine der koriosesten Dinge war mal ein VW Polo 8V 1,0L der nur auf 3 Zylindern humpelte. Verdacht auf Zündkerze/Kabel... nach viel gedokter und keiner Besserung, kompressionstest und ein Zylinder hatte nur knappe 3 Bar, die anderen 3 hatten 11-12Bar...

Es stellte sich heraus, dass ein Ventil minimal krumm war und nicht dichtete. Der Motor hatte etwa 130.000km gelaufen und KEINE Macke am Zahnriemen ! Wieso ein Ventil 130.000 km gerade ist und plötzlich ohne Kolbenkontakt krumm... keine Ahnung. Neues Ventil rein und alles war gut. Der Polo fährt heute noch hier rum...

Verklemmte/verklebte/verschmolzene Kolbenringe die eins mit dem Kolben waren mit daraus folgenden hohen BlowBy hatte ich schon bei kleineren 2Taktern

Dazu gebrochene Kolbenringe...

Bei einem 4 Zylinder Dieselmotor mit Stadtgasumbau in nem Blockheizkraftwerk folgte auf längeres klappern die Zerlegung... Ergebnis: ein Ventilsitzring war KOMPLETT weg. Der wurde zermalen und fand den Weg in den Krümmer. Minimale Stückchen hingen in einem Sieb im Abgasstrom... Ventil, Kolben und Zylinderwand des betroffenen Zylinders waren komplett Schadfrei !

Kopfdichtungsschäden sämtlicher Art und weise...

Undichte Einspritzdüsen die übermäßig Tropfen... löst den Ölfilm auf, Kolben fährt trocken = mechanischer Abrieb.

Ganz geil sind Haarrisse im Zylinder die nur bei ganz bestimmten Betriebszuständen undicht sind...

Kaputte Fußdichtungen bei schwimmenden Zylinderhülsen (Citroën/Peugeot) die zu fehlendem Gegendruck der Hülse zur Kopfdichtung führen...

Hab schon n Haufen Sch**** gesehen und da gibts MIT SICHERHEIT noch mehr...

dr.-hasenbein hat geschrieben:
Hab schon n Haufen Sch**** gesehen und da gibts MIT SICHERHEIT noch mehr...

Damit hast du wohl Recht!

Ich könnte mir vorstellen, dass es in meinem Fall eine "neue Sche....." ist. Von den aufgelisteten Schäden wären schadhafte Kolbenringe noch am ehesten denkbar. Nur sehen kann man keinen Schaden und anhand des otischen Zustandes würde ich bei 7Bar mit den Achseln zucken und es dabei belassen aber 2Bar ist ja nichts! Da muss doch etwas gravierendes nicht in Ordnung sein!
Vlt. gucke ich mir die Ventile mal genauer an ... Kopf auf den Kopf und Öl rein bei geschlossenen Ventilen sollte ja die Erkenntnis bringen!

Habe letztens ein Bild von einem Ford 4 Zylinder gesehen da lag ein Kolben in 1000 Teile zersprungen unten in der Ölwanne. Zylinder und Pleuel waren noch gut . Gibt schon komische Sachen.