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Springt beim Antreten nicht an - Standgas zu niedrig!

Verfasst: 15.08.08 - 20:44
von sly_81
Hi Jungs,

hab mir vor 5 Tagen ne 610 TE Husky Bj. 93 zugelegt!
Ich weiß über das alte Baujahr gibt es immer Diskussionen wg. dem Motor. Aber hab mir das Teil geholt weil ich von Husky überzeugt bin, die Cross einfach sau geil aussieht und nen bomben Sound hat! :twisted:

Beim Kauf antreten lassen, super angesprungen, Standgas o.k! Dann hab ich sie 130 km heimgefahren. Zuhause in den Leerlauf geschalten und kein Gas gegeben. AUS. Hmmm etliche Male zu treten versucht - nichts.

Als ich sie mit 3 Kumpels angeschoben hab, ist sie gekommen mit leichtem Knall und ab und an Zündaussetzern. Ansonsten lief sie.

Jetzt hab ich mich gewundert warum ich sie durch antreten nicht anbekomme. Hab mir überlegt, dass es an der Zündkerze liegt, evtl. ist die schon verschlissen oder zu alt. Und dass die Leerlaufdrehzahl einfach zu niedrig ist.

Nur leider lässt sich das Leerlaufdrehzahlrad auf der linken Seite (Vergaser) nicht weiter zudrehen!!! Habt ihr da nen Tipp?!

Wieso läuft sie zuerst im Stand top und nach 130 km nicht mehr???

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen, Danke im Voraus.


SLY

Verfasst: 15.08.08 - 21:07
von Huskytuller
Vielleicht hatte der Knabe, der Dir die Mühle verscheppert hat, 'ne besonders zündwillige 'Verkaufskraftstoffmischung' abgefüllt ?
Ich mein', Du hast doch bestimmt getankt inzwischen, oder ? :gruebel:


Gruß Huskytuller ;-)

P.S.: Schätze, der Dellorto wird halt scho' ziemlich ausg'lutscht sei' ... :roll:

Verfasst: 16.08.08 - 09:40
von sly_81
Hmmm, wär ne möglichkeit kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen...
Wie könnte ich das beheben, wenn der Delloro ausgelutscht wäre, und wieso ist die Standgasschraube schon ganz zugedreht...

MfG Sly

Verfasst: 16.08.08 - 10:08
von sespri
Vielleicht steht die LL-Düse schon vor Dreck und der Vorbesitzer hat das so kompensiert, dass durchs Reindrehen der Standgasschraube der Teillastbereich mithilft den Leerlauf zu halten. Sozusagen den Fehler mit einem anderen kompensiert.

Ich habs schon ein paar mal hier erwähnt, ich hatte auch mal eine 95er und habe sie warm eingestellt. Mein Fehler war, ich hatte die LL-Gemischschraube ( Nicht Standgas!) so weit reingedreht, dass ich sie kalt am Morgen nur unter allergrösster Mühe in Gang gebracht habe.
Das Ding reagiert unheimlich empfindlich auf so Sachen, habe es auch fast nicht geglaubt.

War die Mühle warm als Du sie abgeholt hast? Weil, dann geht es schon, nur kalt hatte ich enorme Mühe.

Vorschlag: Vergaser reinigen, Gemischregulierschraube +/- 1 1/2 Umdrehungen auf und die Mühle läuft, würde fast drauf wetten......

Sespri

Verfasst: 16.08.08 - 10:25
von jodi
hallo,

wenn du mit der ganz reingedrehten standgasschraube die mit dem schwarzen kunststoffrädchen meinst ist der schieber so stark eingeschlagen das du den wohl wechseln mußt. passiert bei den dingern leider irgendwann mal.

gruß achim

Verfasst: 16.08.08 - 14:50
von husky450
Hallo,
genau daran kann ich mich bei meiner TC610 auch noch erinnern.
Die Standgasschraube ist im Schieber eingelaufen.

Billige Lösung: auf der gegenüberliegenden Seite ist eine Bohrung vorgesehen, welche aber zugegossen ist. Aufbohren, Gewinde reinschneiden und Standgasschraube von der anderen Seite montieren und die originale Seite mit einer Schraube verschliessen.
So hab ich das damals gemacht!
Hat dann super funktioniert.
Mfg

Verfasst: 16.08.08 - 19:47
von jodi
danke netter tip. wird bei mir dann wahrscheinlich nächste saison soweit sein.

Verfasst: 20.08.08 - 16:52
von sly_81
Danke jungs für die Tipps,

hab jetzt den Vergaser ausgebaut. War sauber, Nadel ohne Kerben und Abnutzungen... Jedoch hat die Standgasschraube ne kleine Nut in den Gasschieber geschoben, von daher kann die Leerlaufdrehzahl nicht sauber eingestellt werden. Aber anspringen müsste sie trotzdem wenn der GAszug leicht gezogen ist...

Noch was an dem Gasschieber ist oben ne kleine Delle... dürfte aber eigentlich nicht stören oder, denn der Schieber ist freigängig.?! und wo find ich die Düse?!

An der GEmischschraube hab ich auch schon bei laufendem Motor gedreht, kaum Veränderungen feststellbar. Aber wenn ich sie angeschoben hab, kann es sein dass das Standgas gut läuft und bei stoßartigem Gas anziehen verschluckt sie und geht aus.

Beim Kauf war sie kalt und ging an!

Hättet ihr für mich evtl. Grundeinstellwerte für die Gemischschraube und Leerlauf?!

Und nochwas am Vergaser ist nur auf der Linken Seite der Benzinschlauch angeschlossen 2 andere Anschlussnippel liegen frei?! sind die für überlaufenden Sprit?!

Danke für euere Mühe.

Verfasst: 20.08.08 - 21:54
von sly_81
Hi Jungs und Mädels,


hat jemand von euch evtl. n Werkstatthandbuch oder kann mir Tipps wg der Grundeinstellung + Grundreinigung Vergaser geben.




Greets SLY

Verfasst: 21.08.08 - 19:19
von sespri
Grundreinigung Vergaser
Der gefällt mir :lol: :lol: :lol:

Wie rein sollte es sein, porentief mit Ariel oder was ;-) ;-) ;-) .

Spass beiseite, die gründlichste Reinigung ist meines Erachtens sicher ein Ultraschallbad. Das muss es ja nicht unbedingt sein darum, einfach mal alles zerlegen, wenn vorhanden sanft!! mit Druckluft ausblasen und wieder zusammenbauen.

Aber jetzt mal nebenbei gefragt, weil sich dieser Thread stellvertretend für viele Beiträge hier im Forum anbietet. In einer Zeit von Forums-austausch, e-mail, Internet, Mobiltelefon etc. fällt mir folgendes auf:

Redet ihr jungen Leute eigentlich miteinander????? :kadw: :klotz:

Da werden Motorräder gekauft und man hat keine Ahnung was der Vorgänger mit dem Ding gemacht hat. :roll: :roll: :roll:

Da werden Tipps gegeben, wie die Standgasschraube auf die anderen Seite zu montieren ist, eigentlich eine super Idee bevor man einen Haufen Geld für neue Teile ausgibt, aber die Frage ist doch primär:

In welchem Zustand kaufe ich das Bike 8-) 8-) 8-)

Entweder wie gesehen und gekauft, dann mache ich mir selber ein Bild von der Sache, mache mal einen Rundumservice mit Vergaser/Luftfilterreinigung, neue Kerze und Kabel, Zündung/Vergaser mal sauber eingestellt, Armaturen, Lenker, Federvorspannung auf meine persönliche Bedürfnisse eingestellt und ich weiss dann wo für mich die Basis ist.

Oder ich kenne den Verkäufer und/oder ich lasse mir erklären (miteinander reden!!) was Sache ist. Dann zahle ich auch einen höheren Preis.

Über das alles lese ich sehr selten etwas. Dafür einen Haufen Tipps, die sicher gut gemeint sind, aber vielleicht weit über das Ziel hinausschiessen und nur unnötig einen Haufen Kohle kosten......

Zugegeben, auch mir fällt es manchmal schwer, kühlen Kopf zu bewahren. Man hat was Neues und dann gehts nicht..... :bratz: :bratz:
Aber trotzdem, einfach draufloswerken bringts eben auch nicht.

Sespri

P.S. WHB sollte mit der Forensuche auffindbar sein. Bin da selber auch nicht der Hirsch..... :oops:

Verfasst: 22.08.08 - 10:59
von sly_81
Hey,

im Grunde hast du recht! Ich hab mir die Husky geholt weil ich was günstiges fürs Gelände suche, bin noch nicht fortgeschritten, wo es mich auch mal schmeißen darf.

Als ich das Teil gekauft hab (über I-Net 130km entfernt von mir) sagte der Verkäufer, er hat das Teil selber nicht lange kommt nicht zum Fahren und kennt sich nicht aus!

Beim Kauf ist es ja Top angesprungen!!! Sonst hätte ich es nicht mitgenommen.

Luftfilter ist vom mir getauscht worden, Zündung hab ich mit Messgerät überprüft.

Dennoch springt sie beim Kicken nicht an! Meine letzte Chance der Vergaser!

Den hab ich jetzt ausgebaut, komplett zerlegt, mit Pressluft ausgeblasen u. übernacht in Benzin eingelegt.

Jedoch weiß ich nicht, ob Düsen od. der gleichen an der Verschleißgrenze sind oder nicht, ...

Will den Vergaser Morgen nochmal durchblasen und dann sauber zusammenbauen, deswegen bräuchte ich von euch bitte die Einstellwerte, sprich Gemischschlraube u Düseneinstellung + Leerlaufdrehzahl.

Falls es dann nicht geht liebäugel ich mit einem neuen PHM 40 Vergaser.

Falls mir jemand wirklich helfen kann, bzw. bisschen Zeit hat, hab alle Vergaserteile fotografiert u. könnte diese wg. Verschleißüberprüfung auch gern als Email schicken.



Vielen vielen DANK

EUER SLY

Verfasst: 23.08.08 - 10:40
von sespri
@sly

Vorneweg, wenn ich nochmals deine ersten Zeilen lese kann es auch durchaus sein, dass die Mühle i.o. ist und Du es noch nicht richtig mit dem kicken raus hast...

Aber wenn Du den Versager ohnehin zerlegt hast, gebe ich Dir folgende Ratschläge:

Verwende bei Arbeiten am Vergaser nur erstklassiges Werkzeug, das ist auf keinen Fall Luxus. Intakte Düsen werden oft durch hektisches Schrauben mit nicht passenden Schraubenziehern am Schraubenschlitz beschädigt. Die dadurch entstehenden Brauen verhindern ein ungehindertes Fliessen des Kraftstoffes. Die vorher intakte Düse ist dann ev. am A.....
Es gibt sogar extra Schraubendreher mit einer Aussparung in der Mitte. Soweit muss man nicht gehen, aber wenn immer möglich, bestes Werkzeug und sauberer Arbeitsplatz. :heba:

Echten Verschleiss hast Du eigentlich nur an der Teillastnadel und dem dazugehörigen Düsenstock. Dort sieht man schon ob der Konus der Nadel eingeschliffen ist, gesundes Augenmass halt. ;-) Wobei, wenn`s schon von Auge sichtbar ist, ist es eigentlich Schrott.... :buh1: wir reden hier schliesslich vom 1/100mm Bereich. ;-) Auch beim Schieberanschlag, mehr ist es ja nicht, mit gesunden Verstand beurteilen.

Die Düsen selber weiten sich kaum auf, ausser Du machst den gerne gesehenen Anfängerfehler und stocherst mit scharfen Nadeln etc. in
der Bohrung rum um Dreck rauszukratzen :tztztz: Zugegeben, habe ich auch schon gemacht :oops:, nur sollte man schon ein wenig Ahnung haben um Beurteilen zu können, was geht und was nicht....

Wenn die Düsen eh so verstopft sind, stellt sich ohnehin die Frage, woher der Dreck kommt. :roll: Besser in Essig einlegen... :heba:

Danach alles zusammenbauen, Schwimmer, in der Regel, wenn nicht anderst beschrieben, parallel zum Gehäuse ausrichten und nach dem
warmfahren nach Gehör einstellen.
Grundeinstellung der LL-Gemischschraube wie beschrieben und dann links oder rechts drehen bis Drehzahl steigt, danach mit LL- Stellschraube korrigieren. Wie gesagt, so 1 1/2 sollten es schon sein.

Schau doch mal im Internet nach, da gibt es einen Haufen Beschreibungen, die zehnmal besser sind als meine....

Oder Du hast die Möglichkeit, einem absolut top Fachmann wie mir ( :roll: 8-) :gigl: sülz, laber....) über die Schulter zu schauen.

Sespri

Verfasst: 23.08.08 - 16:06
von sly_81
Hab den Vergaser unter äußerster Sorgfalt auseinander gebaut mit Profi Hazet Werkzeug, welches ich vom Autobasteln (da bin ich etwas fitter) zuhause hab.

Bin mal gespannt wenn ich ihn eingebaut hab...evtl. hat sich mein Problem ja dann gelöst.

Falls nicht, könntest du recht haben, dass ich die Technik mit dem Kicken noch nicht raus habe... wie gesagt bei meinem Vorbesitzer ist die auch immer sofort angesprungen...

Er hat mir erklärt, solang den Kickstarter nach unten drücken bis der harte Widerstand kommt. Dann den Dekompressionshebel drücken und den ersten Widerstand der kommt überwinden, Dekompressionshebel loslassen und durchtreten...

aber ich hab beim Treten immer 0 Widerstand... obwohl ich selber sie auch 2 mal zum antreten geschafft hab, von ca. 200 Versuchen... und das mein ich ernst...

Vielleicht kannst mir noch nen Kicktipp geben, bzw. weiterhelfen.

Aber vielen Dank für deine, mir doch sehr sehr wichtigen, Tipps.


Gruß SLY

Verfasst: 23.08.08 - 22:16
von sespri
@sly

Das mit dem Ankicken findest Du tausendfach mit der Forensuche, soll jetzt kein Abwimmeln sein, aber ich muss nicht auch noch meinen Senf dazugeben.... ;-)

Vielmehr gibt mir zu denken, dass Du beim Kicken angeblich null Widerstand spürst. Ich finde, es gibt andere Motorräder, die beim kicken echt viel mehr Widerstand bieten, aber so ein Schmatzen und ruckweises
Überwinden der Kompression sollte schon hör-und spürbar sein.

Sonst sind wir doch wieder bei meinem Anfangstipp.... ;-) , alles mal auf Sollwerte durchchecken, vielleicht ist der Dekozug ausgehängt, verklemmt oder zu straff oder die Ventile machen nicht ganz zu, weil Ventilspiel zu eng.

Sollte alles nicht sein, aber das ist genau das, was ich meine mit einer Basiskontrolle. Zuerst mal prüfen, ob alles so ist wie es sein sollte. Sonst
kompensierst Du einen Fehler mit einem anderen und Du hast null Plan, wo Du stehst. Kostet Dich einen freien Nachmittag, der es Dir Wert sein sollte....... :heba:

Und wenn Du Kfz-mässig besser drauf bist, sollte es keine Probleme geben. Es ist auch ein Viertakter und viele Grundfunktionen sind genau gleich....

Also keine Hemmungen und viel Erfolg...... :heba:

Sespri

Verfasst: 24.08.08 - 14:45
von sly_81
Danke sespri,


du bist mir wirklich eine sehr sehr gute Hilfe!!! THANX!!!

Mein Problem ist, dass ich Schrauben kann, aber keine Grundeinstellwerte, z.b. Ventilspiel usw. habe, hab auch leider kein Werkstatthandbuch von der Husky.

Weil ich auch nicht genau weiß wo das Zeug alles liegt, wie z.B. der Dekozug...

Wärst mir echt noch ne Hilfe wenn du mir n Teil von nem Handbuch od. ähnliches mailen könntest bzw. mir Einstellwerte und Vorfindeort der genannten Teile geben könntest...


Vielen Dank im Voraus.


SLY

Verfasst: 24.08.08 - 15:45
von sespri
@all

Ich denke, andere lesen das hier auch und können dem sly so ein WHB hier reinstellen. Ich hatte es mir auch runtergeladen, nachdem ich im Forum gefragt hatte.

Einfach das mit der Verlinkerei habe ich echt noch nicht im Griff. Da gibt es sicher Schlauere hier, die das mit links können.

Sespri

Verfasst: 24.08.08 - 16:06
von ShishaJunkie
Hier gehts zu den Handbüchern

viel Spaß und Erfolg beim schrauben ;-)

Greetz

Verfasst: 25.08.08 - 21:57
von sly_81
Vielen vielen Dank,


morgen wird kräftig geschraubt!!!

Ich halte euch auf dem Laufenden!


Bis dann



DANKEND SLY

Verfasst: 01.09.08 - 10:36
von sly_81
Also Jungs,

herzlichen Dank an ALLE! meine Husky schnurrt wie ein Kätzchen...!
Und ich liebe Kätzchen;-)

Hab den Vergaser ausgebaut in Benzin eingelegt, Düsen mit Pressluft gereinigt und die Standgasschraube auf der gegenüberliegenden Seite angebracht. (M5 Gewinde). Die Ventile nachgestellt, und jetzt springt sie spätestens auf den 2ten Drücker an!!!

Alles TOP!!!

Eine kleine Frage noch, was wird bewirkt, wenn man die Nadel des Vergasers tiefer bzw. höher hängt?! Mein Standgas ist selbst bei reingedrehter Standgasschraube etwas mau. Kann ich durch die Höhe der Nadel das Standgas beeinflussen.


DANKE


Grüße SLY

Verfasst: 01.09.08 - 12:21
von Huskytuller
Kann ich durch die Höhe der Nadel das Standgas beeinflussen.
Nö ... -

Standgas bedeutet: Vergaste Spritmenge ohne Betätigung des Schieber's, klaro ?
Die Nadel kommt ungefähr ab einem Drehzahlbereich zum Einsatz, wie er i. d. R. anliegt, nachdem Du beim Anfahren die Kupplung kommen hast lassen und dann 'einschenkst'.
Nadel tiefer = Gemisch magerer = 'Mühle' spritziger und vice versa ... :idea:


Gruß Huskytuller ;-)