Löten klappt auch immer Paul...
Du hast dann entweder das falsche Material oder die falsche Technik oder vielleicht auch beides.
Ok, da Du so schön das crimpen beschrieben hast, versuche ich mich jetzt mal beim Löten!
Lötwerkzeug:
Vom Werkzeug her würde ich eigentlich immer eine Lötstation empfehlen, da man hier die gewünschte Temperatur vorwählen kann und die Temperatur auch relativ genau gehalten wird, was bei einem normalen Lötkolben so nicht der Fall ist. Zugegeben ist eine Lötstation allerdings etwas teuer wenn man das Ding nur ab und an im Einsatz hat. Hier würde ich dann eher einen
guten Lötkolben mit ca. 25 W empfehlen (damit lassen sich die meisten Kabelquerschnitte am Motorrad gut löten). Da wäre man dann mit knapp 30 Euro dabei (z.B. von Ersa). Dann noch ein Lötkolbenhalter mit Abstreifeinrichtung (kostet nur ein paar Euro) und gut ist. (Ich muss zugeben, dass ich die Produkte von Ersa schätze und was Lötstationen angeht auf die gute alte Analogtechnik stehe, da das Zeug quasi unkaputtbar ist.)
Beispiel Lötkolben:
http://www.ersa-shop.de/product_info.ph ... p-c25.html
Beispiel Lötstation (analog):
http://www.ersa-shop.de/product_info.ph ... 060-w.html
Lötspitze:
Zum Verlöten von zwei Kabeln am besten immer eine breite Spitze (Meißelform) verwenden, da diese deutlich besser die Hitze übertragen kann. Diese muss man evtl. zu kaufen, da sehr oft nur eine "Bleistiftspitze" als Erstausrüstung dabei ist.
Beispiel Lötspitze Meißel 3 mm:
http://www.ersa-shop.de/product_info.ph ... -1-mm.html
Lötzinn:
Was das Lötzinn angeht, so gibt es da auch echt schlechte Sachen zu kaufen und vor allem das neue bleifreie Lötzinn ist von der Verarbeitung her in meinem Empfinden deutlich schlechter! Ich würde mir da eine Rolle des guten "verbleiten" besorgen (die hält zu Hause ja quasi ewig) und dann gibt es damit auch kein Problem. Mit 1 mm Durchmesser liegt man für den vorgesehenen Anwendungszweck eigentlich ganz gut und 100 g sollten auch eine ganze Weile reichen. Flußmittel ist in der Regel schon im Lötzinn enthalten.
Beispiel Lötzinn bleihaltig 1 mm:
http://www.conrad.de/ce/de/product/5886 ... archDetail
Was die Technik angeht:
-beide Kabel sauber auf ca. 10 mm abisolieren (Litze nicht beschädigen)
-die abisolierten Enden zueinander drehen, mittig
90 Grad überkreuzen und dann verdrillen
-warten bis die Lötspitze heiß genug ist (ca. 1-2 min)
-etwas Lot auf die Lötspitze geben (Spitze verzinnen) und das verdrillte Kabel
von hinten mit leichten Streichbewegungen heiß machen
-dann vorne das Lot direkt auf die verdrillte Litze bringen und wenn die richtige Temperatur erreicht ist fließt das Lot quasi von selbst zwischen die Litzen. Man streicht auch hier etwas nach links und rechts um das Lot gleichmäßig zu verteilen
-abisolieren und fertig
Wenn man es richtig macht, dann dauert der ganze Vorgang nur 3-4 Sekunden und man hat ein sauber durchgelötetes Kabel, das sich mechanisch nicht mehr trennen lässt. Das von mir beschriebene Verdrillen der Kabel macht nicht jeder und klassisch verzinnt man die Kabel nur und verlötet diese dann. Ich finde das verdrillen aber in dreifacher Hinsicht gut: 1. die beiden Kabel sind schon in Position (das berühmte dritte Hand Problem), 2. erhält die Verbindung durch das Verdrillen einen Formschluss und 3. trägt die Lötstelle nicht auf.
So, dass wäre es nun von meiner Seite aus zum Thema löten und jeder denkt sich jetzt, mein Gott was für ein Aufwand wo crimpen doch so einfach ist...
