So, für die, die es interessiert ein kleiner Bericht von mir:
Dann noch den Schneckensucher persönlich kennen gelernt und bis auf drei, alle KTM´s zerblasen.
Kann ich nur bestätigen, ich hoffe wir treffen uns noch öfter...
Das war richtig brutal als Einzelfahrer die 24 h anzugehen.
Neben dem üblichen Muskelkater und den Blasen in den Händen habe ich an der rechten Hand eine Zweikammerblase, ist unglaublich wie viel Flüssigkeit son Ding produzieren kann...
Also,
nach wochenlanger Vorbereitung mit einem Zettel für benötigten Utensilien in der Tasche, auf dem man jeden Geistesblitz aufgeschrieben hat, kam ich am Freitag nachmittag total enspannt in Langensteinbach an. Nach der Absage meiner Ostverwandschaft war mein Team auf zwei zusammengeschrumpft, meine Hussi und ich.
Ich suchte mir einen Boxenplatz und knüpfte erst einmal ein paar Kontakte in der noch recht rar angereisten Fahrerzahl, so brauchte ich den Abend nich ganz alleine verbringen.
Samstag morgen ab 8.00 Uhr war Abnahme, habe mir zwei Kaffee besorgt und mich erst einmal um die Formalitäten und die technische Abnahme gekümmert. Dann kleine Unterhaltung mit dem Brenner, den Nachbarn, Fahrerbesprechung, Klamotten an...
Frühstück? Äh, da war doch noch etwas...
Ist mir schon Mal passiert, weis nicht ob das aus Vorfreude oder Anspannung entsteht, als wir um 12.00 Uhr starteten hatte ich irgendwie außer 2 Bananen noch nichts gegessen
Die Strecke war toll, an dieser Stelle ein großes Lob an Nicky, keine absichtlichen Schweinereien um Zuschauern zu gefallen, einfach das Beste aus dem Gelände geholt. Knackige Auf- und Abfahrten, bischen Singletrails und kaum einfach geradeaus Feldweggeglühe.
Ich habe dann erst einmal den ersten Tank durchgebracht, bin dann mit Reserve an die Box. Mir ging es total dreckig, nicht nur der Hussi fehlte Energie... mir war kotzübel ich habe mir dann, wie auch in den weiteren Stunden Bananen (kann die Dinger nicht mehr sehen), Traubenzucker und jede Menge Wasser und Isodrinks in mich reingezwungen, immer wieder mit dem Kampf ob sie jetzt drin bleiben, oder doch wieder rauskommen.
Zwischendurch die üblichen Kleinigkeiten, Lufi wechseln, tanken, hier fehlt mal ne Schraube, Lampe anbauen als es dunkel wurde...
Die 125er lief gut, keine großen Probleme, nur die Standgasbedüsung oder Einstellung vom Standgas passte irgendwie noch nicht so, wie es sein sollte. Ich hatte ja auch nur wenig Zeit mich vorher auf das Moped einzuschießen und war froh, schon Mal die passende Hauptbedüsung gefunden zu haben. Die Mofa ging im Standgas hier und dort schon mal aus, an der Zählstelle, oder wenn man am Abhang die Kupplung zog. Also kein großes Problem, "never change a running system", besonders dann nicht, wenn das runningende System mit Dreck besudelt ist und der Mechaniker auch gleichzeitig der Fahrer ist...
So zog ich meine Runden, bis etwa um 10 Uhr abends. In meiner letzen Samstagsrunde passierte dann folgendes:
In einer Abfahrt, in der etwa 20cm tiefe Spurrillen Kreuz und Quer verliefen hatte man sich im Laufe der Zeit seine Spur gesucht, oben in die Eine rein, in der Mitte Quer ab in die nächste um unten schön wieder raus zu kommen, lief wie am Schnürchen... also ich in der zweiten oder dritten Dunkelrunde in die eine rein, quer ab, moment war das die falsche? Kupplung gezogen, Motor aus...
Beim Zweitakter ohne Batterie heisst Motor aus= Licht aus
So rollte ich noch kurz, merkte das ich das Gleichgewicht verlor und bekam voll den Schlag gegen den Helm. Nachdem ich den Hang runtergekugelt war und mich geschüttelt hatte schaute ich nach oben... nichts, dunkel. Mein Kopf brummte, das hatte ganz schön Bums gesagt. Ich bin dann den Berg hochgeklettert und habe erst mal das Moped wiedergesucht, ich wollte ja auch nicht, das der Nächste da draufknallt...Als ich das Moped fand, wusste ich auch, was mir einen solchen Schlag versetzt hatte. Am Ende der einen Querspur stand ein Bäumchen, nicht sehr groß, aber ich denke so 10cm Durchmesser hatte der wohl. Daran hatte sich das Moped gefangen und hing mit der Lampenmaske (die dabei auch noch kaputt gegangen war) davor. Ich tippe, das ich so etwa 20-30 km/h drauf hatte und der Baum den obersten Teil des Helms getroffen hatte... Wenn ich 50 cm später gefallen wäre, wäre das gerne genommene Schlüsselbein wohl noch die günstigste Alternative gewesen.
Jetzt war mir nicht nur schlecht, ich hatte auch noch Kopfschmerzen und habe mich dann entschlossen erst einmal zu schlafen. So gegen zwei, bei dem Lärm ist das sowieso mehr dösen als schlafen habe ich dann beschlossen, in Ruhe mit einem Frühstück anzufangen. Nachdem ich mehrere Vollkornschnitten gemapft hatte und das billige Rewebullit getrunken hatte, merkte ich, daß es steil aufwärts ging. Habe dann ein paar Dunkelrunden gedreht, dann eine kurze Pause gemacht bis es so eben hell war und dann nach noch mehr Frühstück richtig entspannt und jetzt ohne Kotzgefühl zu starten.
Bei der nächsten Pause unterhielt ich mich kurz mit meinen Nachbarn, 4 jüngere Einzelstarter die gemeinsam beschlossen hatten auch als Solostarter zu melden. Die hatten gerade ihren Mechaniker zur Zeitnahme geschickt, um den aktuellen Stand nachzufragen (für so was hatte ich keine Zeit).
Der sagte zu dem schellsten der 4: "Du bist auf Platz 6, vor dir ist die 103.
Fahrer schaut mich an: " Das bist doch du. Du hast doch 103."
Ich Platz 5

:Ähm Jungens, ich muß dann wohl los. Viel Glück bis später.

"
Von da an bin ich nicht megaschnell, aber kontinuierlich und fix gefahren. Meine beste Rundenzeit habe ich in der vorletzten Runde geschafft, als die meisten schon am Ende waren. Das die Einzelfahrer ab dem 5. Platz einen Pokal bekommen, habe ich erst gewusst, als ich meine Finishermedaille die jeder bekam entgegennehmen wollte, und einen Pokal in die Hand gedrückt bekam. Mit Mist gestartet, nichts erwartet und dann das
Fazit:
Es ist ein unglaubliche Erlebnis dort mitgefahren zu sein.
Meine WR 125 und ich werden mit Sicherheit große Freunde, mit noch etwas Übung kann man das Teil ganz schön fliegen lassen
Ich habe riesiges Glück gehabt, mein Sturz in der Nacht hätte anders als mit nur ein wenig Kopfschmerzen ausgehen können. Bei sowas kann man schnell den Freiflug im Heli gewinnen, will gar nicht mehr drüber nachdenken...
Es war toll den Brenner getroffen zu haben, der mir mit seiner alten XR mit etwas besserem Chopperfahrwerk wieder die Aussage bestätigt: 10% sind Moped und Einstellung, 90% Fahrer.
So spät genug.
Gruß Schneckensucher